Bericht Ennetbadener Post

Ein zweiter Roman von Jona Ostfeld Der Ennetbadener Schriftsteller Jona Ostfeld, 68, legt seinen zweiten Roman vor: «Nenn mich nicht Grossmutter» heisst er. Er erzählt von Aaron und seiner Grossmutter Annie. Ostfeld unterläuft dabei die Erwartungen, die man normalerweise an einen Roman hat. Der Klappentext weist bereits darauf hin, dass es dem Schriftsteller nicht um vordergründige Spannung oder um grosse Gefühle geht: «Dies ist die Geschichte von Annie und ihrem Enkel Aaron. Sie ist nicht spektakulär, es wird keiner umgebracht, es kommt auch keine furchtbar traurige Liebe darin vor, niemand vollbringt eine Heldentat.» Die Geschichte wird in sparsamen Häppchen erzählt. Er habe, sagt Ostfeld, sehr viel offengelassen. «So gebe ich kaum Beschreibungen zu Personen und Orten an. Ich hoffe, dass die Leserinnen und Leser viel Raum haben, sich selber Bilder zu machen und Schlüsse zu ziehen.» Auch wenn Ostfeld die Erwartungen unterläuft, entwickelt «Nenn mich nicht Grossmutter» einen eigentümlichen Sog. Den Enkel und die Grossmutter verbindet über die Jahre eine tiefe Freundschaft. Die Leidenschaft fürs Lesen verbindet die beiden. Doch das Geheim- nis der Grossmutter erfährt Aaron erst nach ihrem Tod. Ostfeld hat seinen Roman zusammen mit dem Schauspieler Hans-Peter Müller-Drossaart in der Badener Villa Langmatt vorgestellt. Der Schriftsteller, der seit sechs Jahren zusammen mit seiner Frau in Ennetbaden lebt, wirkte fast 40 Jahre lang als Sekundarlehrer in Neuenhof. Seit seiner Pensionierung widmet er sich noch intensiver dem Schreiben. Jona Ostfeld, «Nenn mich nicht Grossmutter», Bucher Verlag, 144 Seiten, 19.80 Fr.